Nachdem wir uns entschlossen hatten von Nord-Mazedonien nicht über Albanien und Montenegro nach Kroatien zu fahren, setzten wir uns auf unsere Harley‘s und fuhren zurück nach Griechenland, um in Igoumenitsa die Fähre nach Bari (Italien) zu nehmen. Die 320 km von Bitola nach Igoumenitsa führten uns über Autobahnen und Landstraßen und durch die Berge Nordgriechenlands. Immer wieder fuhren wir durch lange Tunnel, so dass am Ende das Gefühl entstand, dass wir uns auf einer Nachtfahrt befanden 😎. In Igoumenitsa wurde noch einmal übernachtet und dann den gesamten nächsten Tag gewartet, denn unsere Fähre nach Bari ging erst um Mitternacht. Warten, rumsitzen und die Zeit totschlagen, bis es endlich zur Fähre ging, stellten uns auf eine erste Probe 🙄. Am Fährhafen angekommen mussten wir dann feststellen, dass unsere Fähre über eine Stunde Verspätung hatte und das Warten ging weiter 😝. Als Thorsten dann so neben seiner Harley saß und auf Sylvia wartete, die mal kurz für kleine Prinzessinen war, sprangen auf einmal Flüchtlinge neben ihm über den Zaun, der den Hafen umschließt. Diese rannten dann Richtung der parkenden LKW‘s um sich auf diesen zu verstecken, um mit auf die Fähre nach Italien zu gelangen. Schnell waren diese dann allerdings von der Polizei mit ihren Hunden gestellt und wurden zurück auf die andere Seite des Zaunes gebracht, von wo aus sie dann einen neuen Versuch starteten 😯. Dieses passierte wiederholt und war so spannend, dass die Wartezeit wie im Flug verging.
Das verladen der Motorräder ging dann sehr zügig und wir machten uns auf in den Schlafsaal, in dem wir Liegesitze gebucht hatten. Gott sei Dank war es nicht voll und Sylvia machte es sich mit ihrer Isomatte, über vier Sitze ausgebreitet, „bequem“. Thorsten machte es sich auf seiner Isomatte, zwischen den Sitzen, auf dem Fußboden „bequem“ (ja das geht auch in seinem Alter noch 😂). Schnell krabbelten wir in unsere Bikerschlafsäcke und machten die Augen zu, denn warten ist wirklich anstrengend 😉. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass die Fährgesellschaft ein Winterbiwak für uns vorbereitet hatte und deshalb die Klimaanlage auf gefühlte minus 10 Grad eingestellt hatte 😂 Geschlafen haben wir dann trotzdem 👍
In Bari (Italien) angekommen (10:00 h) hieß es dann wieder warten, denn unsere Fähre nach Dubrovnik ging geplant erst um 22:00 h. Wir entschlossen uns im Fährhafen zu bleiben und dort zu warten. Wir hatten ja unsere Isomatten und wollten es uns bequem machen. Neben unserer Fähre gingen an diesem Tag allerdings gefühlt 10 weitere Fähren nach Albanien, was alle Albaner (in Albanien kann niemand mehr gewesen sein, denn die waren alle im Fährhafen von Bari) dazu veranlasste, am Fährterminal ein Volksfest zu feiern. Dazu kam, dass die Trillerpfeifen der italienischen Einweiser den gesamten Tag nicht einmal verstummten und Verkäufer aus aller Welt ihre Waren (Kopfhörer, Powerbanks, elektrische Fliegenklatschen und alles was man sonst nicht braucht) lautstark anpriesen. Aber aller Trubel hielt uns nicht davon ab, das ein oder andere Nickerchen abzuhalten, denn wir hatten ja unsere Isomatten 😂
Um 23:00 h ging es dann pünktlich mit 1,5 Stunden Verspätung auf die Fähre. Das Verladen dauerte dann noch einmal 1 Stunde, was dazu führte, dass wir pünktlich mit 2,5 Stunden Verspätung ablegten 😩
Auch für diese Überfahrt hatten wir wieder Schlafsessel gebucht aber dieses Mal war die Fähre leider brechend voll und auch zwischen den Sitzen bestand keine Möglichkeit auf der Erde zu schlafen. Also machten wir es uns nach einem super Abendessen (der Koch hatte das Fleisch zu Tode gebraten und die Pommes wohl nur einmal an der Fritteuse vorbeigetragen 🤣) in unseren Schlafsesseln „gemütlich“. Schnell stellten wir allerdings fest, dass unser Rücken und der Nacken die Nacht nicht überleben würden. Ein Blick zwischen uns reichte und wir zogen mit unseren Isomatten los, um uns einen Schlafplatz zu suchen. Leider waren sämtliche Gänge, das Restaurant und alle anderen Plätze an denen man es sich gemütlich hätte machen können schon durch andere Schlafende besetzt. Als wir schon aufgeben wollten, fanden wir dann draußen auf dem Achterdeck einen Platz, zwischen Kisten in denen die Rettungswesten lagern, der wie für uns geschaffen war. Also die Isomatte ausgebreitet, rein in den Schlafsack und mit soviel Sicherheitsequipment um uns herum fielen wir sofort in einen tiefen Schlaf. Erst am Morgen wurden wir dann von der aufgehenden Sonne, einer steifen Brise und diversen Rauchern geweckt, die ins Freie stürmten, um ihre Sucht zu befriedigen.
Das Fazit dieser drei Tage ist wirklich – Man kann durchaus auch in unserem Alter noch drei Tage auf einer Isomatte überleben 😂😂😂.
Der Blog über die Ankunft und unseren Tag in Dubrovnik folgt dann morgen 😊